Die Mobilität der Zukunft liegt in der Digitalisierung aller Verkehrssysteme: Big Data, 5G, künstliche Intelligenz und eine flächendeckende Vernetzung erhöhen die Sicherheit, verbessern die Effizienz und verringern die Umweltbelastung. In Zukunft wird Mobilität immer mehr eine Kombination aus Shared Mobility, Automatisierung und Elektrifizierung sein. Die daraus resultierenden Mobilitätskonzepte setzen tiefgreifende Transformationsprozesse in Gang: Städte werden leiser. Die Luft wird besser. Private Autos werden weniger (Road Diet). Grünflächen werden mehr. Das Lebensgefühl steigt.
Megatrends
Gemeint ist damit, dass die Herausforderungen zukünftiger Mobilität – z. B. Staus, fehlender Parkraum, Luft- & Lärmverschmutzung u.v.m. – vor allem Ballungszentren betreffen.
Allen voran sorgen datenbasierte Lösungen für mehr Effizienz und Umweltschutz. Denn durch vernetzte Mobilitätssysteme können Staus vermieden, die Sicherheit auf den Straßen erhöht, der Reisekomfort gesteigert und nicht zuletzt die Schadstoffemissionen reduziert werden.
4 Megatrends für die Stadt der Zukunft
Die flexible Nutzung und Kombination von verschiedenen Verkehrsmitteln (Stichwort: multimodale Mobilität) wird also insbesondere in Städten und Metropolen erprobt und umgesetzt.
Mobility Hub
Mobility Hubs dienen als Umsteigestationen, um zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln – z. B. Carsharing, Hailriding, ÖPNV, Leihfahrrad, E-Scooter u.v.m. – möglichst einfach zu wechseln. Mobility Hubs gelten daher als Schlüssel zur Umsetzung multimodaler Mobilität.
New Mobility
New Mobility ist ein Sammelbegriff, der viele Innovationen rund um das Thema urbane Mobilität zusammenfasst – z. B. Konzepte über Smart Parking, Mikromobilität, Carsharing, Ride Hailing u.v.m. Oberstes Ziel dabei ist, Ressourcen zu schonen und die Effizienz zu steigern.
Smart Mobility
Smart Mobility ist ein wichtiger Bestandteil der New Mobility. Durch die intelligente Vernetzung verschiedener Verkehrsträger sollen die Konzepte der Smart Mobility dazu beitragen, eine Fortbewegung zu ermöglichen, die sicherer, sauberer und effizienter ist – idealerweise ohne Individualverkehr.
Herausforderungen zukünftiger Mobilität
In einer Übergangszeit vom “fossilen zum postfossilen Zeitalter” kommt der Mobilität in Zukunft eine besondere Bedeutung zu. Viele Herausforderungen, vor denen Städte und Metropolen heute stehen, können durch Verkehrsplanung und neue Mobilitätskonzepte bewältigt werden.
Die größten Herausforderungen zukünftiger Mobilität sind:
- Immer mehr Menschen ziehen in Städte.
- Das Verkehrsaufkommen, Staus und Unfälle nehmen zu.
- Städte werden immer lauter.
- Luftqualität und Grünflächen nehmen ab.
- Unattraktive ÖPNV-Angebote treiben den privaten Autoverkehr in die Höhe.
- Geringe Effizienz und hohe Umweltbelastungen verringern die Lebensqualität.
Gut zu wissen: Die größte Herausforderung wird darin bestehen, neue (wie alte) Transportmittel maximal attraktiv und universell verfügbar zu machen, sodass Verkehrsteilnehmer mindestens so flexibel und so schnell unterwegs sein können wie derzeit mit dem PKW.
Mobilität der Zukunft: Ziele
Der Wert neuer Technologien und alternativer Fortbewegungsmittel erschließt sich nur aus der Akzeptanz der Nutzer. Studien zeigen, dass Verbote (oft) weniger nützen als Anreize, um einen echten Wandel in Gang zu setzen. Die Zukunft der Mobilität ist daher eine Gemeinschaftsaufgabe, die Gesellschaft, Politik und Wirtschaft zusammen angehen müssen.
Die Ziele zukünftiger Mobilitätskonzepte lassen daran keinen Zweifel:
- Alternative Kraftstoffe für nachhaltige (möglichst CO₂-freie) Mobilität
- Flächendeckende Ladeinfrastruktur für PKW, ÖPNV & Logistik
- Digitalisierung der Verkehrsinfrastruktur
- Vernetzung aller Verkehrsteilnehmer
- Verkehrsdaten in Echtzeit inkl. Schnittstellen zu Verkehrsapps (Mobility on Demand)
- Attraktive Sharingdienste, ÖPNV-Systeme & Ride-Hailing-Angebote
- Reduzierung des Individualverkehrs bei gleichzeitiger Steigerung der Transportquoten
Gut zu wissen: Zur Erreichung dieser Ziele bedarf es einer grundlegenden Transformation. So müssen z. B. in Zukunft öffentliche sowie private Verkehrsanbieter enger zusammenarbeiten und ihre Verkehrsdaten miteinander teilen. Denn je mehr anonymisierte Daten zur Verfügung stehen, desto bessere Vorhersagen und Entscheidungen können Verkehrsplaner treffen.
6 Mobilitätskonzepte der Zukunft
Die Mobilität der Zukunft wird also mehr sein, als nur von A nach B zu kommen. Reisen wird zum Erlebnis, indem Städte sowohl das Angebot als auch die Attraktivität innerhalb und zwischen allen Verkehrsträgern sukzessive erweitern. Multimodale (bzw. intermodale) Konzepte bilden dabei das Rückgrat des urbanen Ökosystems und setzen neue Maßstäbe.
Beispiele gefällig? Wir stellen Ihnen gerne ein paar Mobilitätskonzepte vor.
Was heißt multimodale Mobilität? Multimodale Verkehrssysteme bieten – im Idealfall – dieselbe Flexibilität sowie Verfügbarkeit wie ein privates Auto. Eine Stadtbewohnerin ist z. B. dann multimodal unterwegs, wenn sie vor die Haustür tritt, mit dem Fahrrad zur U-Bahn fährt, dann mit der U-Bahn zum Arbeitsort und die letzten Meter zum Büro mit dem E-Roller. Die Nutzung mehrerer Verkehrsmittel für einen Weg nennt man auch intermodale Mobilität.
Die Vernetzung von Verkehrssystemen und -teilnehmern führt zu mehr Nachhaltigkeit.
Dazu zwei Beispiele:
Ampeln, die auf Echtzeitdaten reagieren, können nachweislich die Wartezeiten um bis zu 40 % reduzieren und den Verkehrsfluss um bis zu 60 % steigern. Das senkt sowohl den Verbrauch wie auch den CO2-Ausstoß.
Durch Apps am Smartphone wird es für die Nutzer nicht nur möglich, Verkehrsmittel sinnvoll zu teilen, sondern auch einfacher, festzustellen, welche(s) Verkehrsmittel gerade die beste Option darstellt, um von A nach B zu kommen.
Innerhalb der Europäischen Union ist der Verkehr für circa 30 % aller CO2-Emissionen verantwortlich, davon entfallen allein 60 % auf den Autoverkehr. Dadurch bekommen alternative, CO2-arme Kraftstoffe immer mehr Unterstützung.
Egal, ob es sich dabei um Elektromobilität, Wasserstoff, Solartechnik oder hybride Antriebe handelt: Gerade die oft kurzen Wege in der Stadt begünstigen selbst Technologien mit (noch) geringer Reichweite.
Das Zusammenspiel von fahrradfreundlichen Infrastrukturen, alternativen Fortbewegungsmitteln wie E-Bike, E-Roller, nicht-fossilen Kraftstoffen und Antriebstechnologien sorgt dafür, dass die Lärmbelastung in Städten reduziert wird und die Luftqualität steigt.
Dadurch werden Städte nicht nur leiser, sondern auch lebenswerter.
Ein innerstädtisches Autoverbot ist eher unrealistisch. Studien zeigen, dass die Menschen – wenn sie die Möglichkeit haben – lieber mit dem eigenen Auto unterwegs sind. Was dagegen eher zu einer Verhaltensänderung führt, ist die Reduktion von Straßen- und Parkraum für private Autos.
Im Austausch müssen aber Carsharing- & Pooling-Angebote, Radwege, Bürgersteige gemeinsam mit dem öffentlichen Verkehr ausgebaut werden. Die Verschlankung urbaner Straßen zugunsten von öffentlich nutzbaren (Grün-)Flächen, Fußgängern, Fahrradfahren, des ÖPNV, E-Rollern, usw. wird Road Diet genannt – und wurde während der Corona-Krise besonders populär.
Gut zu wissen: Bedeuten weniger Autos weniger Effizienz? Ein neues Konzept aus New York zeugt eher vom Gegenteil: Dort haben Verkehrsplaner aufgezeigt, dass die Brooklyn Bridge dreimal so viele Personen wie heute überqueren können, wenn anstatt traditioneller Pkws, ausschließlich Linienbusse, autonome Fahrzeuge, Radfahrer und Fußgänger unterwegs sind.
Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts. Bezogen auf ein intelligentes Verkehrsmanagement, trifft der Vergleich ins Schwarze. Denn tatsächlich sind Echtzeit-Daten satte Goldadern in den Netzwerken von Verkehrsanbietern und -nutzern.
Ein paar Beispiele gefällig? Hier unsere TOP 3:
- Beispiel 1: Auf welchen Straßen fahren mehr Radfahrer als Autofahrer? Wer über entsprechende Daten verfügt, tut sich leichter, Radstraßen zu errichten und den Verkehr umzuleiten.
- Beispiel 2: Großveranstaltung in der Stadt. Mit welchem Fahrzeug komme ich am schnellsten von A nach B? Sind alle zugänglichen Verkehrsträger verknüpft und über eine App abrufbar, kann der Nutzer die Entscheidung schnell & unkompliziert treffen.
- Beispiel 3: Auch die Einhaltung von Verkehrsregeln wird durch datenbasierte Algorithmen vereinfacht. In Kalifornien überwacht ein automatisiertes System, ob sich ein Fahrer, der allein im Auto fährt, auf die “Car-Pool-Lane” schleicht, die für gemeinsame Fahrten (mind. 2 oder 3 Personen im Auto) reserviert ist.
Vor nicht allzu langer Zeit wurde vorausgesagt, dass das autonome Fahren innerhalb weniger Jahre verfügbar sein würde. Dies hat sich jedoch als viel schwieriger erwiesen, als ursprünglich erwartet. Die potenziellen Vorteile bleiben jedoch bestehen: erhöhte Sicherheit, verbesserte Effizienz und geringere Umweltbelastung.
Automatisierung kommt nicht so schnell wie erwartet, aber sie kommt in mehreren Schritten:
- Schritt: assistiertes Fahren (z. B. Park- oder Spurassistenten)
- Schritt: teilautomatisiertes Fahren (Hand bleibt am Lenker)
- Schritt: hochautomatisiertes Fahren (Freihandfahren eingeschränkt möglich)
- Schritt: autonomes Fahren (Fahrzeug fährt selbstständig)
Gut zu wissen: Es gibt nicht das eine Konzept, das alles verändern könnte. Vielmehr müssen mehrere dieser Konzepte ineinandergreifen, damit ein echter Wandel entsteht.
Fazit: Mobilität der Zukunft
Die Mobilität der Zukunft hat zwar noch einen weiten Weg vor sich, aber viele Technologien und Konzepte stecken schon in den Startlöchern oder sind bereits verfügbar. Wie genau wir uns in 30 oder 50 Jahren fortbewegen werden, lässt sich nicht explizit vorhersagen.
Doch folgende Annahmen dürften die Mobilität in Zukunft entschieden prägen:
Alternative Antriebe, Parkmöglichkeiten wie Verkehrsmittel werden dazu führen, dass PKWs immer weniger die Gesichter unserer Innenstädte prägen.
Daten werden dabei den Weg ebnen, dass der private Autoverkehr reduziert werden kann, ohne dass Verfügbarkeit und Flexibilität darunter leiden.
Mobilität wird zunehmend zum Dienst an der Gesellschaft. Damit wird sie die individuellen Bedürfnisse der Einwohner in den Fokus stellen (Stichwort: Mobility on Demand)
Last but not least: In Zukunft hat jeder Mensch die Möglichkeit auf automatische und flexible Mobilität. Immer einsatzbereit, immer sicher, bei Tag und Nacht. Der Weg dorthin passiert schrittweise. Jedes Level dieser Entwicklung bedeutet für den Fahrer mehr Zeit, mehr Sicherheit, mehr Umweltschutz.
FAQs
Häufige Kundenfragen kurz erklärt
In naher Zukunft wird die Mobilität eine Kombination aus Shared Mobility – basierend auf MaaS – Automatisierung und Elektrifizierung sein. Big Data, 5G und künstliche Intelligenz werden die wichtigsten Technologietrends sein.
Lokale Bedingungen wie Bevölkerungsdichte, klimatische Verhältnisse, Wohlstand, der Zustand der Straßen- und ÖPNV-Infrastruktur oder die Umwelt- und Verkehrssituation werden bestimmen, welche Veränderungen wie schnell eintreten.
Neue Mobilität – eigtl. New Mobility – ist ein Sammelbegriff für viele Innovationen rund um das Thema Mobilität in Städten. Dazu gehören z. B. Konzepte über Smart Parking, Mikromobilität, Bikesharing, Carsharing, Ridehailing, Ridesharing u.v.m.
Beim Ridehailing stellen private Fahrer Ihre Fahrzeuge zur Verfügung und fahren Passagiere von A nach B. Zu bekannten Ridehailing Services zählen z.B. Uber und Lyft. Beim Ridesharing geht es darum, eine Fahrgemeinschaft zu bilden, indem etwa Personen mit ähnlichen Reisezielen sich eine Fahrt teilen. Zu bekannten Ridehailing Services zählen z.B. Moia oder Berlkönig.
Mobilitäts-Hubs (Mobility Hubs) befinden sich heute schon an Bahnhöfen oder Flughäfen, also dort wo viele Menschen an- und verreisen. Die Idee dahinter ist die, dass Personen – am besten über eine zentrale App – wählen bzw. buchen können, womit sie weiterfahren: Egal ob E-Bike, Carsharing, E-Roller oder Rikscha – ein Mobility Hub versammelt alles Verfügbare an einem Punkt.
Klein, leise, elektrisch? Autos, die von selbst fahren? Als Hybride? Vieles ist Spekulation. Fest stehen zwei Dinge:
- Als individuelle Fortbewegungsmittel werden Autos nicht einfach so von der Bildfläche verschwinden.
- Verbrennungsmotoren werden in Zukunft weniger produziert.
Die Reichweiten werden zwar immer länger, die Ladezeiten immer kürzer. Doch Elektroautos können Benzin- und Dieselfahrzeuge nur ersetzen, wenn eine flächendeckende Ladeinfrastruktur vorhanden ist. Daran arbeiten auch viele Städte, Gemeinden und Fahrzeughersteller.
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