Reflexglasperlen aus Recycling-Glas

Die Geschichte von SWARCO Road Marking Systems beginnt mit einem Visionär, Manfred Swarovski, und seiner Idee: Er will gebrochenes Flachglas als Rohstoff für Mikroglasperlen nutzen. Eine Geschäftsidee, die wohl den heutigen Zeitgeist trifft. Damals war noch keine Rede davon, doch der Tiroler Unternehmer setzte sie ab 1969 konsequent um. Mit dem ersten Produktionsstandort in Österreich legte er den Grundstein für einen globalen Verkehrstechnikkonzern.

Produktive Kreislaufwirtschaft

Mikroglasperlen werden bei SWARCO Road Marking Systems auch über 50 Jahre später noch nach diesem Prinzip gefertigt. Mittlerweile werden die winzigen Glasperlen sowohl als wichtiger Bestandteil für Fahrbahnmarkierungen als auch für industrielle Anwendungen genutzt. Die ursprüngliche Intention von Manfred Swarovski, Sekundärrohstoffe in einem neuen, hochwertigen Produkt zu verarbeiten, sind jedoch relevanter denn je zuvor. Recycling und Ressourcenschonung haben in vielen Wirtschaftszweigen an Bedeutung gewonnen. Nachhaltigkeit ist für zahlreiche Unternehmen zur zentralen Entscheidungsgrundlage geworden. 

Regionale Sekundärrohstoffe

Die einzelnen Produktionsstandorte von SWARCO Road Marking Systems für Fahrbahnmarkierungen und Mikroglasperlen streben danach, die Kreislaufwirtschaft beständig zu stärken. Aktuell liegt der Anteil von Sekundärglas bei der Produktion von Reflexglasperlen an den einzelnen Standorten in Europa und den USA zwischen 70 und 95 Prozent. „Wir arbeiten laufend daran, diesen Anteil weiter zu erhöhen“, bekräftigt Vice President Peter Tomazic, den ökologischen Fußabdruck der Produkte so klein wie möglich zu gestalten. „Für uns ist auch entscheidend, dass diese Sekundärrohstoffe regional bezogen werden. Dadurch stärken wir die Wirtschaftskreisläufe vor Ort, schaffen Synergien und verkürzen Transportwege.“

Abfall als Wertstoff

SWARCO Road Marking Systems forscht daran, bisher ungenutzte Ressourcen zu verwerten. Ein derzeit laufendes Projekt beschäftigt sich etwa mit dem Glasstaub, der sich in den Filtern der Produktionsanlagen ansammelt. Das gesundheitlich unbedenkliche Material wird bereits seit Jahren an Hersteller von Schaumglas geliefert, die den Filterglasstaub als neuen Rohstoff nutzen. Dennoch kann bis jetzt nicht die gesamte Menge wiederverwertet werden. So müssen aktuell weltweit noch immer größere Mengen dieses ungenutzten Rohstoffes deponiert werden. Ein großer Platzverbrauch in den Baurestmassendeponien und hohe Entsorgungskosten sind die Folge.

Mit dem angesprochenen Projekt soll nun auch dieser bisher deponierte Filterglasstaub genutzt werden. Andreas Peham, Leiter der Business Unit SWARCO INDUSFERICA, erklärt: „Gemeinsam mit Partnern versuchen wir, den feinen Glasstaub in Beton zu verwerten. Dadurch könnte der Zementanteil verringert und somit auch der gesamte ökologische Fußabdruck von Beton reduziert werden. Darüber hinaus können mit solchen Projekten Synergien mit anderen Wirtschaftssektoren geschaffen und gemeinsam CO2-Emissionen reduziert werden.“